Стилистическое значение устоявшихся выражений в немецком языке. Крылатые выражения и высказывания в Фаусе Гете
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Fьnf Finger sind eine Faust
Pr.Lewandowski studierte dieses Thema schon lange Zeit.Er
interessierte sich fuer die Volkskultur, und zwar fuer die Sprichwoerter,
Zitate, Loesungen. Er zog eine Parallele zwischen Sprichwoerter und
Zitaten.
Laut der Meinung von Pr. Lewandowski kann man sagen, dass nicht jede
vielbenutzte sprachliche Formel ein Sprichwort ist. Jedoch beschrieb Pr.
Lewandowski Sprichwoerter als
"… feste Wortverbindungen, die aus vollstaendigen bzw. formal und
inhaltlich abgeschlossenen Saetzen bestehen, die bestimmte Erfahrungen,
Meinungen oder Anschauungen darstellen und durch sowohl unveraenderten als
auch haeufigen Gebrauch Gemeingut einer Sprachgemeinschaft geworden sind
..."
und grenzt sie damit zwar gegen Redewendungen ab, die im Gegensatz dazu nicht syntaktisch abgeschlossen sind, sondern in einen Satz eingeflochten werden muessen, jedoch ist mit dieser Definition das Problem verbunden, dass sie eine weitere Art oft verwendeter Sprachformeln nicht ausschliesst: das Zitat. Eine aussageaehnliche – wenn auch umfassendere – Definition findet sich im LEWANDOWSKI LEXIKON SPRACHE:
"Das Sptichwort ist eine feste Wendung (invariable
Konstruktion) mit lehrhafter Tendenz, die sich als Lebensweisheit
empfiehlt. Es gehoert zum festen lexikalischen Bestand einer Sprache und
hat oft eine uebertragene(metaphorische) Bedeutung, die nicht identisch mit
dem unmittelbar im Satz mitgeteilten Sachverhalt ist …"
Auf das Abgrenzungsproblem von Zitat und Sprichwort geht Lewandowski
im Vorwort zu seinem Lexikon der Sprichwoertlichen Redensarten ein. Im
Zusammenhang mit der Frage nach dem "Gebrauchsbeginn" einer
sprichwoertlichen Redensart fuert er aus, dass treffende Formulierungen in
den allgemeinen Sprachgebrauch uebernommen werden koennen, wobei
"Haeufigkeit und Anonymitaet ihres Auftretens" charakteristisch fuer die
Verwendung als Sprichwort seien:
"Ein Zitat wird dann zu einer Redensart, wenn es anonym, verfuegbar geworden ist, wenn eben nicht mehr ‚zitiert’ wird. In dem
Augenblick, wo bei einem Zitat der literarische Urheber vergessen wird, ist
der Schritt zur Redensart schon getan."
Nach der Meinung von E.Riesel und E. Schendels koennen Redewendungen,
Aussprьche, Zitate und sprichwцrtliche Redensarten, je nachdem, ob sie als
Impuls oder als Beleg eingesetzt werden, den Ausgangs- oder Endpunkt von
Ьberlegungen ьber den Text bilden. Ihre wichtigste Aufgabe ist die
Absicherung der Aussagen des Schreibers durch den Text. Ein Zitat sollte
auЯer dem Wortlaut der zitierten Textstelle auch die Angabe der Fundstelle
enthalten (Zahl der Seite, Strophe, Zeile usw.).
Oft ist ein Zitat mit bloЯen Anfьhrungszeichen nicht ausreichend
gekennzeichnet durch Satzzeichen (Doppelpunkt, Klammern), aber auch durch
direkte Ankьndigungen (z. B. "wie er sagt") oder Kennzeichnungen ("dieser
Wunsch der Spinnerin") kцnnen zusдtzliche Signale gesetzt werden.
Die Sprichwцrter mit grober Stilfдrbung , im 16. Jahrhundert eine hдufige Erscheinung, sind heute zum grцstem Teil ins historische Arhiv eingegangen.
Diese festen Wendungen, in denen sich einerseits allgemeine
Einstellungen niederschlagen und die andrerseits solche Einstellungen
verstдrken, sind ein wichtiger Beitrag zur Alltagskultur. Man verwendet sie
hдufig, vielleicht noch hдufiger aber bezieht man sich auf sie oder spielt, z. B. in Zeitungsschlagzeilen. Die Kenntnis dieses Volkswissens, ausgedrьckt in Redewendungen, die als bekannt vorausgesetzt werden, ist
eine bedeutsame Komponente des sprachlichen Aspekts der soziokulturellen
Kompetenz.
Die Sprache ist das Mittel der Dichtung, der Philosophie, der
Wissenschaft und all dessen, wo im Geiste ьber Dinge gehandelt wird, die
uns nicht unmittelbar betreffen.
Die gefluegelten Woerter aller Type sind von sehr komplizierter Natur.
Einerseits stellen sie bestimmte sprachliche Klischйes dar, die
gewцhnlichen Phrasiologismen дhnlich sind, sich aber von diesen durch
direkte und indirekte (bildhafte) Motivierung allgemeinen Sinnes
unterscheiden; zum anderen sind das logische (genauer: logisch semiotische)
Gebilde, die dieses oder jenes Verhдltnis zwischen den Objekten
modellieren; und drittens sind das Phдnomena der Folklore, die in
prдgnanter kьnstlerischer Gestalt die Momente der Wirklichkeit
widerspiegeln.
Wie in jedem Genre der Folklore finden in gefluegelten Woerter alle
sprachlichen, geographischen, geschichtlichen und anderen
Eigentьmlichkeiten des Volkes ihren Ausdruck. Zugleich aber gibt es
zwischen den Sprьchen verschiedener Vцlker sinmдssig ausnehmend viel
Дhnliches. Die herkцmmlichen Ergrьndungen dieses Phдnomens durch etnische
oder sprachliche Verwandtschaft sowie durch internationale Kontakte und
gleichartige geschichtliche und soziale Entwicklung sind nicht zureichend.
Das erwдhnte Phдnomen kann dadurch entrдtselt werden, dass die Zitaten,die
sogenannten gefluegelten Woerter nichts als Zeichen gewisser Situationen
oder gewissen Verhдltnisses zwischen den Dingen darstellen.
Nach E.Riesel und E.Schendels sind zahlreiche Sentenzen , Aphorismen
und Aussprьche berьhmter Dichter, Staatsmдnner, Gelehrten als feste
Elemente des Wortbestands in den allgemeinen Sprachgebrauch eingeflossen.
Nach alter Tradition werden sie unter den Namen geflьgelte Wцrter in die
Phraseologie eingegliedert. Man nimmt den in den Fachliteratur gebrauchten
Terminus an- hauptsдchlich deshalb, weil gerade die Expressivitдt des
Gedankengehalts , die Appelwirkung und Eindringlichkeit der geflьgelten
Worte sie von Mund zu Mund „fliegen“ lassen. Ein Grossteil dieser Gruppe
ist durch wirksame Bildkraft ( und insbesondere durch Symbolik)
gekennzeichnet.
Schiller, „ An die Freude“ :
Seid umschlungen, Millionen!
Diesen Kuss der ganzen Welt!
Zu den geflьgelten Woertern gehцrt auch eine Anzahl fester
Wortverbindungen und Wortzusammensetzungen, die bloss einen Einzelbegriff
ausdrьcken. Dies trifft aber nur dann zu, wenn sie die obengenannten
Bedingungen erfьhlen: entstanden zu sein als Ausspruch bestimmter Personen, zitiert zu werden von mehr oder weniger breiten Massen.
Dazu einige Beispiele:
Der springende Punkt – nach Aristotele: der Punkt, auf den alles ankommt
Auf Flьgeln des Gesanges (Heine)
Eine betraechtliche Menge gefluegelter Zitate liefern die Werke der deutschen Klassik; z.B. Goethe , «Faust»:
Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben,
Der taeglich sie erodern muss.
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