Zusammenspiel der Realiatete als eines der Hauptprinzipien des Sujetaufbaus im Roman Stiller von Max Frisch
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(Einige Mechanismen des Zusammenspieles der Realitaeten zu erforschen und konkrete Mittel auszusondern, die vom Autor eingesetzt sind, um diesen Effekt zu schaffen.
Das Ziel und Aufgaben haben das Forschungsverfahren bestimmt. Das ist:
(Die Kontexteanalyse
(Analyse der mikro- und makrostilistischen Kategorien
(Vergleichende Analyse der Textfragmente
Die Struktur der Arbeit ist von gesetzten Zielen und Aufgaben
gepraegt. Die vorliegende Diplomarbeit besteht aus einer Einleitung, zwei
Kapiteln, einer Zusammenfassung und einer Bibliographie.
Die Einleitung ist vorwiegend dem Forschungsthema, den gesetzten
Zielen und Aufgaben gewidmet.
Das erste Kapitel handelt von der Position, die der Roman im Schaffen
von Max Frisch einnimmt, und vom Thema, das der Roman beinhaltet. Ausserdem
wird in diesem Kapitel der Begriff "Offenheit" des literarischen Textes
erlaeutert und es wird bewiesen, dass diese Erscheinung nachstehend den
Aufbau und die Form des Romans praegt. Von Bedeutung ist in diesem Teil
auch die Erklaerung des Begriffs "Erzaehlsituation".
Das zweite Kapitel ist dem Phaenomen "Zusammenspiel der Realitaeten" gewidmet.
Im Laufe der Forschung wird aus zwei Sichten gezeigt, welche Mittel und Instrumente zum Effekt des Zusammenspieles beibringen.
In diesem Kapitel werden solche Erscheinung wie "Text im Text" und
"virtuelle Textwirklichkeit" untersucht.
Das Miteinbeziehen von der freudschen Theorie der Traumdeutung und
Belletristik setzt sich zum Ziel in diesem Teil der Forschung die Analyse
durchsichtiger zu machen.
Im Rahmen des Forschungsthemas werden zwei im Roman dargestellte
"Welten" gegenuebergestellt und es wird bewiesen, wie die Opposition 'die
Schweiz- Amerika' zum Instrument des Zusammenspieles wird.
Dabei werden zeitliche und raeumliche Perspektive, Sprache und Stil der Beschreibung dieser zwei Laender miteinander verglichen und einander gegenuebergestellt.
In der Zusammenfassung werden Schlussfolgerungen gezogen.
I. Der Roman "Stiller" im Schaffen von Max Frisch. Problematik und strukturelleBesonderheiten des Romans
1. Max Frisch, Biographie. Kurzer Ueberblick
Max Frisch wurde am 15. Mai 1911 in Zuerich als Sohn eines Architekten
geboren. Auf Draengen seines Vaters hin, begann er 1931 nach dem Abitur in
seiner Heimatstadt ein Studium der Germanistik. Aus finanziellen Gruenden
muЯte er zwei Jahre spaeter, nach dem Tod seines Vaters das Studium
abbrechen und arbeitete als freier Journalist. Im Rahmen dieser Taetigkeit
fuehrten ihn Reisen in die Tschechoslowakei, nach Polen, Frankreich,
Bosnien, Griechenland und schlieЯlich bis ans Schwarze Meer und nach
Konstantinopel. 1934 entsteht sein erster, von der Balkanreise inspirierter
Roman "Juerg Reinhart. Eine sommerliche Schicksalsfahrt". Nach seinen
ersten schriftstellerischen Versuchen geraet Frisch in Selbstzweifel, er
entschliesst sich mit Schreiben aufzuhoeren und verbrennt alle bis dahin
entstandenen Manuskripte.
1936 beginnt Frisch, nachdem er auf Draengen seiner Verlobten den
Journalismus aufgegeben hatte, ein Architekturstudium. Erst 1939 faengt der
nunmehrige Frisch wieder an zu schreiben. 1940 Veroeffentlichung von
"Blaetter aus dem Brotsack. Tagebuch eines Kanoniers" in dem er seine
Erfahrungen im Militaerdienst waehrend des Kriegsbeginns verarbeitet. 1942
erhaelt er das Architektendiplom (baut u.a. das Letzigraben Schwimmbad). Er
heiratet nun Constanze von Meyenburg und eroeffnet mit ihr zusammen ein
Architektenbuero in Zuerich. Die Ehe mit Constanze wird 1959 nach laengerer
Trennung wieder geschieden. Fortan arbeitet Frisch im Doppelberuf als
Architekt und Schriftsteller. In der Zeitperiode von 1946 bis 1951 verfasst
Frisch Dramen, die die aktuelle Nachkriegszeit teils thematisieren, teils
verfremden: "Nun singen sie wieder"(1946), "Die Chinesische Mauer"
(1947), "Graf Oedland" (1951).
Frisch unternimmt weiter inspirierende Reisen (z.B.Prag, Berlin, spaeter auch die USA, Japan), trifft unter anderem Berthold Brecht, der ihn
sehr beeinfluЯte und Peter Suhrkamp (Verlag eroeffnete mit Frischs Werk
"Tagebuch 1946-1949"). Der endgueltige literarische Durchbruch gelingt ihm
1954 mit "Stiller". Das Buch wurde in etliche Fremdsprachen uebersetzt und
brachte dem Autor den "Wilhelm- Raabe- Preis" der Stadt Braunschweig 1955, den "Schiller-Preis" der Schweizer Schillerstiftung 1955 sowie den "Welti-
Preis fuer das Drama" der Stadt Bern 1956.
Der nun unabhaengig gewordene Frisch wechselt haeufig den Wohnsitz, z.B. Berlin, New York, Tessin, kommt aber immer wieder zurueck nach
Zuerich. Mit der Urauffuehrung des Dramas "Herr Biedermann und die
Brandstifter" im Zuericher Schauspielhaus erringt Frisch seinen ersten
Buehnenerfolg und wird kurz darauf mit dem Georg-Buechner-Preis
ausgezeichnet. In den 60er Jahren gewinnt Frisch wieder mehr Popularitaet
(nach der Entstehung seiner bedeutensten Werke), hauptsaechlich durch
Fernsehauftritte, zahlreiche Literaturpreise und seinem ersten groЯen
internationalen Buehnenerfolg "Andorra". Das Stueck behandelt das Thema
Rassismus unter der Problematik des Gebots "Du sollst Dir kein Bildnis
machen".
In den 70ern engagiert sich Frisch nun politisch, z.B. als Redner auf
einem Parteitag von der SPD, reist als Begleiter der Delegation des
damaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt nach China, nimmt mit F.
Duerrenmatt am Friedenskongress teil. Gegenlaeufig dazu findet er
schriftstellerisch nicht mehr so groЯen Anklang. Er stirbt im Alter von 80
Jahren am 5.April 1991 in Zuerich, wo er auch geboren ist. Frisch erhielt
ungewoehnlich viele Preise z.B. Friedenspreis des deutschen Buchhandels,
Schiller Preis von Baden Wuertenberg, Preis der jungen Generation fuer
"Andorra" und andere mehr.
2. Der Roman "Stiller" im Schaffen von Max Frisch.
Identitaetsproblematik in "Stiller", "Homo faber", "Mein Name sei
Gantenbein"
Die Helden in Max Frischs Werken leiden permanent am eigenen Ich. Max
Frisch selbst bezeichnete die zentrale Stellung der Identitaetsfrage und
die damit zusammenhaengende Rollenhaftigkeit des Daseins, den Ich-Verlust
und die Selbstwahl als sein ,"Warenzeichen". So will der Bildhauer Anatol
Stiller, die Titelgestalt des ersten der bedeutenden Romane (1954), ein
neuer Mensch mit neuer Identitaet werden und so frueherem Versagen als
Kaempfer auf der Seite der spanischen Republik, als Ehemann und als
Kuenstler entfliehen.
Im zweiten der namhaften Romane, "Homo Faber" (1957), geht Frisch von
entgegengesetzter Position ans Werk. Walter Faber, Techniker und Ingenieur, moechte an seinem technisierten Weltbild, in dem Schicksal und Gefuehle
keinen Raum finden, festhalten. Aber er verstrickt sich immer mehr in
unwahrscheinliche Zufaelle und irrationale Liebesempfindungen. Auf der
Suche nach Erlebnissen, die ihn in seiner Position staerken koennten
(glaubt selbst nicht mehr an Rollenhaftigkeit), holt ihn schlieЯlich seine
eigene Vergangenheit ein: Auf den Spuren seiner Geliebten und eigenen
Tochter, Sabeth, begegnet er der Welt, die er verlachte und kehrt wie
Stiller zum Ursprung zurueck: auch er ist am Ende ein Moerder, auch er
allein. Bereits auf den ersten Seiten wird angesprochen: "Ich glaube nicht
an Fuegung und Schicksal. Ich bin Techniker und gewohnt, die Dinge zu
sehen, wie sie sind. Ich weigere mich Angst zu haben." (Faber spielt die
Rolle des Technikers konsequent aus).
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